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Die 25 umsatzstärksten HR-Softwareanbieter 2020

Die 25 umsatzstärksten HR-Softwareanbieter steigern auch im Pandemiejahr 2020 das Umsatzvolumen kräftig. Allerdings hat die Dynamik erwartungsgemäß etwas nachgelassen. Dies zeigt die jährliche Analyse des Wirtschaftsinstituts Wolfgang Witte zum HR-Softwaremarkt in der DACH-Region.

  • Das Umsatzvolumen erhöhte sich um 96,9 Mio. € auf 1,763 Mrd. €. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,8 Prozent (Vorjahr 7,7 Prozent).
  • Die spezialisierten HR-Softwareanbieter erhöhen das Umsatzvolumen um 10,8 Prozent und damit dreimal stärker als ERP- und Outsourcing-Anbieter.
  • Acht von zehn Unternehmen konnten die Umsätze steigern.
  • Die vier größten Anbieter mit mehr als 100 Mio. € Jahresumsatz dominieren mit einem Umsatzanteil von 53,3 Prozent (Vorjahr 54,6 Prozent) weiterhin den HR-Softwaremarkt in der DACH-Region.
Marktvolumen kräftig ausgebaut

Der HR-Softwaremarkt setzt auch im Pandemiejahr 2020 den Wachstumstrend fort und konnte sich von der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln. Die 25 umsatzstärksten HR-Softwareanbieter erhöhten das Umsatzvolumen gegenüber dem Vorjahr um 96,9 Mio. € auf insgesamt 1,763 Mrd. €. Der Zuwachs liegt mit 5,8 Prozent zwar deutlich unter dem Vorjahreswert von 7,7 Prozent, zeigt aber gleichzeitig, wie stark die Nachfrage nach HR-Software- und HR-Servicelösungen im Vergleich zum Softwaremarkt insgesamt war, für den der Bitkom e.V. ein Umsatzminus von -1,0 Prozent für das Jahr 2020 ermittelt hat.

Nicht alle HR-Anbieter konnten von dem positiven Trend des Marktes partizipieren. Jedes fünfte Unternehmen verzeichnete Umsatzrückgänge. Während im Vorjahr noch 40 Prozent der Anbieter ein Wachstum von mehr als 10 Prozent erreichten, gelang dies im Jahr 2020 nur noch 28 Prozent. Das durchschnittliche Umsatzwachstum der Top 25 Anbieter lag im Jahr 2020 bei 11,6 Prozent. Dieser Wert täuscht etwas, da er sehr stark durch zwei Unternehmen (Cornerstone OnDemand und Personio) mit einem Wachstum von rund 90 Prozent beeinflusst wurde. Der Medianwert liegt bei 5,5 Prozent und spiegelt die Marktsituation besser wider.

Veränderungen in der Rangliste

Aufgrund der unterschiedlichen Wachstumsdynamik der Top 25 Anbieter kam es auch im Jahr 2020 zu mehreren Verschiebungen in der Rangliste. Den größten Sprung machte Cornerstone OnDemand, die sich durch die Übernahme von Saba/Lumesse gleich um zehn Positionen, von Rang 23 auf Rang 13, verbesserten. Neu in der Top 25 Liste ist die erst in 2014 gegründete Personio GmbH, die es auf Rang 24 schaffte. Die ATOSS Software AG verbesserte sich um zwei Positionen und steht jetzt auf Rang sechs. ATOSS ist in 2020 zum umsatzstärksten Workforce Spezialisten aufgestiegen und hat Interflex überholt. Auf den Positionen eins bis fünf der Rangliste gab es keine Änderungen. Nicht mehr in der Top 25 Liste vertreten ist die Veda GmbH.

Sehr unterschiedliches Umsatzwachstum in den verschiedenen Anbietergruppen

Die Unternehmen der Top 25 Liste werden für die Analyse der Marktentwicklung vom Wirtschaftsinstitut zusätzlich drei Größenklassen (große, mittelgroße und kleine) und drei Anbietersegmenten (ERP-Anbieter, Outsourcing-Anbieter und spezialisierte HR-Anbieter) zugeordnet. Zu der Gruppe der großen Unternehmen werden alle Anbieter mit mehr als 100 Mio. € HR-Umsatz gezählt. Anbieter mit Umsätzen von 25 Mio. € bis 100 Mio. € werden den mittelgroßen Unternehmen zugerechnet. Als kleine Unternehmen werden alle Anbieter mit weniger als 25 Mio. € Umsatz gewertet. Die Analyse dieser Segmente zeigt gravierende Unterschiede in der Wachstumsdynamik.

Vier große Anbieter dominieren den Markt, verlieren aber Marktanteile

Nur vier Anbieter (SAP, Datev, P&I und ADP) erwirtschaften mehr als 100 Mio. € HR-Umsatz. Diese vier großen Anbieter dominieren den deutschsprachigen Markt seit Jahren und erzielten mit 939,0 Mio. € einen Umsatzanteil von 53,3 Prozent (Vorjahr 54,6 Prozent) am Gesamtumsatzvolumen der 25 umsatzstärksten HR-Softwareanbieter. Der leichte Rückgang am Gesamtvolumen ist dem deutlich geringerem durchschnittlichen Umsatzwachstum (2,9 Prozent) gegenüber den mittleren (15,2 Prozent) und kleineren (11,2 Prozent) Anbietern geschuldet. Die 11 mittelgroßen Anbieter erreichten ein Umsatzvolumen von 610,5 Mio. €. Damit konnte der Marktanteil auf 34,7 Prozent (Vorjahr 30,8 Prozent) kräftig ausgebaut werden. Die 10 kleinen Unternehmen erzielten zusammen einen Umsatz von 210,8 Mio. € und damit einen Anteil von 12,0 Prozent, nach 14,6 Prozent im Vorjahr.

Spezialisierte HR-Softwareanbieter erzielen das stärkste Umsatzwachstum

Die spezialisierten HR-Anbieter konnten im Jahr 2020 das Umsatzvolumen am stärksten steigern. Mit einem Zuwachs von 10,8 Prozent (60,3 Mio. €) stieg das Volumen mehr als dreimal so stark wie in der Gruppe der ERP- und Outsourcing-Anbieter. Damit erhöhte sich der Marktanteil auf 35,0 Prozent (Vorjahr 33,4 Prozent), während sich die Marktanteile der Outsourcing- und ERP-Anbieter jeweils um -0,8 Prozent auf 33,0 und 32,0 Prozent leicht reduzierten.

 

Während das durchschnittliche Umsatzwachstum bei den spezialisierten HR-Anbietern 18,2 Prozent betrug, erreichten die Outsourcing-Anbieter 4,0 Prozent und die ERP-Anbieter nur 2,1 Prozent. Allerdings wird der Durchschnittswert bei den spezialisierten HR-Anbietern durch die extrem starken Zuwächse bei Cornerstone und Personio in die Höhe geschraubt. Der Medianwert liegt bei 5,9 Prozent und relativiert die Aussage zum durchschnittlichen Umsatzwachstum.

 

Zur Top 25 Liste

Der HR-Softwaremarkt ist sehr intransparent. Mehr als 300 Anbieter agieren im Markt der DACH-Region. Der Markt ist stark fragmentiert und die meisten Anbieter erzielen Umsätze von weniger als 5 Mio. € HR-Umsatz. Mit der Veröffentlichung der Top 25 Liste möchte das Wirtschaftsinstitut Wolfgang Witte einen Beitrag zu mehr Markttransparenz leisten.

Die Top 25 Liste basiert auf umfangreichen Recherchen. Die Umsatzinformationen stammen aus Geschäftsberichten, Bilanzveröffentlichungen, Pressemeldungen und Selbstauskünften der Unternehmen. Einige Unternehmen, die keine Umsatzzahlen für den HR-Bereich in der DACH-Region veröffentlichen und nicht zu Selbstauskünften bereit sind, werden vom Wirtschaftsinstitut geschätzt. Für Unternehmen mit abweichendem Geschäftsjahr erfolgt eine Hochrechnung.

Aufgrund fehlender öffentlicher Informationen werden einige internationale Anbieter (z.B. IBM und Microsoft) nicht in der Top 25 Liste berücksichtigt.

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