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Gegen den Trend

HR-Softwareanbieter im Höhenflug

Die HR-Anbieterszene präsentiert sich im Frühjahr 2023 gestärkt und optimistisch. Der Geschäftsklima-Index der Branche ist entgegen der wirtschaftlichen Gesamtlage auf Rekordniveau, die Auftragsbücher sind voll und es wird kräftig in die Zukunft investiert. Der Fachkräftemangel wird indes als wachsendes Markthemmnis gesehen – ebenso wie die politischen Rahmenbedingungen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Konjunkturbefragung.

Ausgezeichnete Geschäftslage

Fast alle befragten Unternehmen (95 %) schätzen die aktuelle Geschäftslage als gut bis sehr gut ein – ein überwältigender Wert inmitten einer allgemeinen wirtschaftlichen Krisenlage. Im Herbst des vergangenen Jahres sah das noch deutlich trüber aus, damals attestierte ein Viertel der Teilnehmer eine nur mittelmäßige Situation. Der Saldo der Geschäftslage sprang seit der letzten Befragung auf den neuen Rekordstand von nun 95,2 Punkten.

Mit Blick auf das kommende Halbjahr hat sich ebenfalls ein beeindruckender Optimismus verbreitet. Alle Befragten erwarten eine mindestens gleichbleibende Lage und knapp 40 % gehen sogar von einer Verbesserung aus. Das hatte im vergangenen Herbst viel negativer ausgesehen, damals rechneten rund 14 % mit einer Verschlechterung der Situation. Auch der Saldo der Geschäftserwartungen erlebt einen Höhenflug und zeigt sich mit inzwischen 38,1 Punkten im Vergleich zum Herbst mehr als verdoppelt. Der Geschäftsklima-Index verbessert sich deutlich und steigt insgesamt um 23 Punkte auf einen Wert von 66,7 Punkten.

Die Branche hebt sich deutlich vom allgemeinen wirtschaftlichen Trend in Deutschland ab, denn eine starke Mehrheit von 86 % der befragten Unternehmen sieht die eigene geschäftliche Entwicklung positiver als jene der Gesamtwirtschaft.

Auftragslage im Aufwind

Die Auftragslage wird in diesem Frühjahr ebenfalls besser eingeschätzt. So berichtet jetzt weniger als jeder zehnte Teilnehmer von einer schlechten Auftragssituation, während es bei der Herbstbefragung noch 17,2 % waren. Außerdem konstatiert eine starke Basis von rund der Hälfte der Befragten wie im Herbst einen hohen Auftragsbestand. Auch der Vergleich zur Frühjahrsbefragung 2022 folgt diesem Trend, denn viele Unternehmen bewerten Ihren Auftragsbestand besser als vor 12 Monaten.

Umsätze klettern deutlich

Mit Blick auf die erzielten Umsätze 2022 im Vergleich zu 2021 gibt es durchweg Gutes zu berichten. Fast alle befragten Player der Branche verzeichnen Zuwächse (95%), davon erreichten rund drei von fünf Unternehmen ein Wachstum von mehr als 10 % und jeder Vierte kam sogar auf einen Zuwachs über 20 % - Umsatzrückgänge gibt es bei lediglich 5 %. Die Prognose im Herbst war deutlich ungünstiger ausgefallen.

Das Jahr 2023 hat nahezu sensationell begonnen. Im ersten Quartal verbuchten acht von zehn Anbietern Umsatzsteigerungen über 10 %, knapp die Hälfte davon freut sich sogar über Steigerungen von mehr als 20 %. Einen Umsatzrückgang erlitten lediglich 5 % der befragten Unternehmen. Genauso soll sich das nach Erwartung der Teilnehmer auch fortsetzen, fast alle prognostizieren für das weitere Geschäftsjahr zum größten Teil erhebliche Umsatzsteigerungen.

Fachkräftemangel ist größtes Markthemmnis

Der Fachkräftemangel wird weiterhin als größter Störfaktor angesehen – 85 % der HR-Anbieter halten die angespannte Lage am Arbeitsmarkt für das größte Markthemmnis. Dabei sorgen volle Auftragsbücher und steigende Umsätze für weiteren Personalbedarf, 85 % der Anbieter wollen weitere Mitarbeiter einstellen. Der Kampf um die besten Köpfe am Markt dürfte sich folglich verschärfen.

Doch auch die Wettbewerbssituation macht vielen Häusern zu schaffen, mehr als die Hälfte sehen darin eine Behinderung ihrer Geschäftsentwicklung. An dritter Stelle werden erstmals die politischen Rahmenbedingungen genannt, für rund ein Drittel der Befragten werden diese als Hemmnis wahrgenommen.

Fazit

Die Branche der HR-Softwareanbieter hebt sich dramatisch von der schlechten gesamtwirtschaftlichen Situation ab – starke Umsatzsteigerungen und eine hervorragende Auftragslage legen davon Zeugnis ab. Und es soll noch besser kommen, denn viele Teilnehmer erwarten im kommenden Halbjahr noch stärkere Zahlen. Ein solches Wachstum gab es in der Szene noch nie, wobei der Anstieg teilweise mit den in der Befragung festgestellten Preissteigerungen zu tun hat, die Inflation lässt grüßen.

Außerdem wird viel investiert, insbesondere in neues Personal. Genau hier liegt der größte Schmerzpunkt der Unternehmen, denn das ohnehin schon große Thema Fachkräftemangel hat nochmals an Bedeutung gewonnen.

Den kostenlosen Ergebnisbericht der aktuellen Frühjahrsbefragung 2023 können Sie hier anfordern.

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